So lesenswert wie unerfreulich: Philipp Loser im «Tages-Anzeiger» über die «ewige Schlaufe» in der medialen und politischen Öffentlichkeit, wenn etwas Schreckliches geschieht.
Nein, es macht keine Freude, wenn Loser anlässlich der schlimmen Geschehnisse in Salez konstatiert, dass sich die Wahrnehmung der Welt durch Medien und Politik in den letzten Jahren auf die beiden Gemütszustände «Alarm und Ignoranz» reduziert hat. Es stellt auch nicht auf, dass er darauf verweist, dass dazwischen kein Platz mehr ist für «Querverbindungen und Einordnung». Und es ist weit weg von «konstruktivem Journalismus», wenn er feststellt, dass es zwar immer wieder auch Versuche gibt, mit journalistischen Texten «jenen Raum der Stille» zurückzuerobern, in dem Einordnung passieren kann, in dem innegehalten wird – dass aber diese Texte sofort vergessen werden, wenn die nächsten Breaking News eintreffen.
Aber es lohnt sich, den Text dennoch zu lesen. Vielleicht nur, um danach einen kurzen Moment innezuhalten.
Bettina Büsser
Redaktorin EDITO
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