Wie sich die Geschichte einer Teilprivatisierung der SRG als Ente erweist. Von Philipp Cueni
SRG-Generaldirektor Roger De Weck wolle die privaten Medienunternehmen an der SRG beteiligen. Es ist die Rede von einem möglichen Verkauf eines Anteils der Aktien. Und klar und deutlich: "Die SRG überlegt sich darum, einen Teil ihres TV-Betriebs zu privatisieren. .. Die Gespräche zur Teilprivatisierung fanden bisher vor allem zwischen der SRG und Ringier statt….".
Das alles steht so in einem Artikel im neuen "Schweizer Journalist", geschrieben von dessen Chefredaktor Kurt W. Zimmermann.
Das hat SRG-nahe Kreise wie auch Mitarbeitende der SRG aufgeschreckt: Privatisierung und Kommerzialisierung von Innen? Gibt jetzt die SRG dem politischen Druck von selbst nach?
Nichts davon! Die SRG dementiert die Aussagen des "Schweizer Journalist" klar: "Eine Privatisierung oder Auslagerung von SRF info war und ist kein Thema. Dazu gab und gibt es weder Prüfaufträge noch Gespräche mit Dritten" – so die SRG in einer Stellungnahme. Auf Rückfrage präzisiert die SRG, der Schweizer Journalist habe in dieser Sache gar nie mit der SRG Kontakt aufgenommen und das als "Beleg" angeführte Zitat von Roger De Weck stamme nicht aus diesem Zusammenhang.
Auch sachlich geht der Schweizer Journalist von einer falschen Annahme aus: Die SRG kann nicht frei über Kanäle verfügen und schon gar keine Aktienanteile (die es gar nicht gibt!) verkaufen. Das öffentliche Medienunternehmen erhält via Konzession einen Auftrag, eine Anzahl von Kanälen zu programmieren. Und über die Konzession entscheidet der Bundesrat.
Die Aussage des Schweizer Journalist erweist sich als Ente. Und der Entenschreck ist somit schnell weggeflattert.
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