AZ: Abbau beim Sport, Angst vor Abokündigungen

Die AZ Medien wollen eine "drohende Abokündigungs-Welle" möglichst abwenden. Grund ist ein massiver Abbau beim Regionalsport. Von Philipp Cueni

Die AZ Medien fahren ein neues Konzept beim Sport, haben aber Angst vor negativen Reaktionen der Leser-innen: "Um die drohende Abokündigungs-Welle möglichst abzuwenden", würde beim "Oltner Tagblatt" eine Übergangslösung gewählt. Das steht in einem Konzeptpapier der Chefredaktion, welches EDITO vorliegt.

Im letzten Jahr wurden drei Sportredaktoren entlassen, jetzt werden im Sport weitere 3,7 Stellen und ein Viertel des Honorar-Budgets abgebaut. "Der Sparauftrag muss gleichbedeutend sein mit einer Verzichtserklärung", schreibt die Chefredaktion im internen Konzeptpapier. "Wir lösen uns mit wenigen Ausnahmen von Chronistenpflicht und Service public … Die Sportredaktion hat die Ressourcen nicht mehr, … Regionalsport für elf Regionalausgaben zu produzieren."

Die Sektionen Aargau und Solothurn der "Schweizer Sportjournalisten" kommentieren: Der Regionalsport werde bei den Regionalausgaben der Nordwestschweiz (AZ) quasi abgeschafft. Das wird vom Konzeptpapier bestätigt. Das "Regionale" müssen künftig die Regionalressorts übernehmen und werden dafür insgesamt mit 60 000 Franken abgespeist. Ausgebaut werden sollen in der Sportredaktion überregionale Geschichten zu Leuchttürmen (Federer, FC Aarau, FCB, EHC Olten), Hintergründe, Live-Ticker. Die AZ-Sportredaktion verfügt für alle Belange und Blätter noch insgesamt über 10 Vollzeitstellen. Am stärksten trifft der Abbau das "Oltner Tagblatt". Tatsächlich werde gemäss "Schweizer Sportjournalisten" der Regionalsport beim OT von 15 Wochenseiten auf fast null heruntergefahren. Ausnahme im Verbund der "Nordwestschweiz" bleibt das finanziell unabhängige "Zofinger Tagblatt" mit 240 Stellenprozenten auf der Regionalsportredaktion.

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