"Korruption im Journalismus" ist ein schreierischer Titel. Natürlich denkt man dabei sofort an einen korrupten autoritären Staat – aber sicher nicht an unsere eigenen Medien. Aber auch in unserem medial nicht so ganz fremden Nachbarland ist "Korruption im Journalismus" ein Thema. Wo beginnt der Übergang von Privilegien und Entgegenkommen zur Korruption? Das renommierte netzwerk recherche Deutschland will mit einer Kurzstudie einen Anstoß geben, der dazu führen solle, dass sich die Journalismusforschung einmal systematisch mit der Korruption im Journalismus beschäftigt. Es gehe dabei aber nicht nur darum, Missstände zu identifizieren, sondern auch darum, wie man eine saubere Zusammenarbeit zwischen unabhängigen Medien und Wirtschaftsunternehmen sichern kann.
Der bemerkenswerte Beitrag macht dazu Vorschläge ("Compliance für Medien") und zeigt unter anderem, wie PR-Profis für gefällige Berichterstattung sorgen. Er beleuchtet fragwürdige Kooperationen von Redaktionen und Verlagen mit kommerziellen Anbietern. Und er schildert konkret, was Automobilkonzerne in Deutschland gegenüber Journalisten alles unternehmen, um eine "positive Berichterstattung seitens der Medien zu garantieren".
http://www.netzwerkrecherche.de/files/nr-kurzstudie-gefallen_an_gefaelligkeiten-web.pdf
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