1,5 Prozent mehr Lohn für diejenigen, die mehr als 100‘000 Franken im Jahr verdienen, 2 Prozent mehr Lohn für diejenigen, die bis zu 100‘000 Franken verdienen – das fordern Betriebs- und Personalkommissionen der NZZ-Gruppe für 2015 von NZZ-CEO Veit Dengler.
Von Bettina Büsser
Wahrscheinlich gab es das in der Geschichte der NZZ noch nie: Die Betriebskommission NZZ Print Schlieren, die Personalkommission LZ Medien und die Personalkommission NZZ haben gemeinsam einen Brief an Veit Dengler, CEO der NZZ-Mediengruppe, geschrieben und fordern darin eine generelle Lohnerhöhung für 2015. Beziehungsweise, sie stellen den "Antrag", eine Lohnerhöhung für das gesamte Personal im Budgetprozess "einzuplanen". Mitarbeitende mit einem Grundlohn von bis zu 100‘000 Franken jährlich sollen dabei 2 Prozent mehr Lohn erhalten, diejenigen, die mehr verdienen, 1,5 Prozent mehr.
Die Betriebs- und Personalkommissionen begründen ihren "Antrag" damit, dass es für den grössten Teil der Mitarbeitenden der NZZ-Gruppe in den vergangenen Jahren keine Lohnerhöhungen gab – mit Ausnahme von individuell gewährten Erhöhungen. Zudem habe die NZZ ihren Angestellten seit rund zehn Jahren keinen Teuerungsausgleich gewährt und in den letzten Jahren die Dienstaltersgeschenke an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verkleinert.
Die Unternehmens- und Geschäftsleitung habe, so die Betriebs- und Personalkommissionen weiter, sich zwar regelmässig aus prinzipiellen Gründen gegen Lohnerhöhungen nach dem "Giesskannenprinzip" ausgesprochen. Doch schliesslich würden auch Kaderprivilegien nach diesem Prinzip gewährt – deshalb könne es auch bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern angewendet werden, die nicht dem Kader angehören.
Die Betriebs- und Personalkommissionen der NZZ-Mediengruppe würden eine Lohnerhöhung als Zeichen der "Wertschätzung" der Unternehmensführung werten; sie schlagen Dengler zudem vor, falls eine Lohnerhöhung undenkbar sei, solle den Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zumindest ein einmaliger "Motivationszuschlag" ausbezahlt werden.
Ob Veit Dengler auf den Brief, den er Mitte Juni erhalten hat, reagiert hat, ob und wie er auf die Forderungen eingehen will, ist nicht zu erfahren: "Herr Dengler ist periodisch im Dialog mit der Personalkommission. Im Sinne eines vertraulichen und einvernehmlichen Austauschs bespricht er diverse Themen mit den Peko-Vertreterinnen und-Vertretern. Natürlich wird dabei auch über die Salärsituation in unserem Unternehmen diskutiert. Über diese internen Gespräche äussern wir uns aber nicht öffentlich", schreibt Bettina Schibli, Leiterin Unternehmenskommunikation NZZ-Mediengruppe, auf die entsprechende Anfrage.
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