Die Jury des Zürcher Journalistenpreises hat den diesjährigen Preis für das Gesamtwerk an den kürzlich tödlich verunfallten Umweltjournalisten Hanspeter Guggenbühl vergeben.
Die Ehrung für das journalistische Gesamtwerk von Hanspeter Guggenbühl musste leider posthum erfolgen. Denn kurz nachdem die Jury den bekannten Umweltexperten erkoren hatte, ist dieser auf einer Velofahrt von einem Motorradfahrer tödlich verletzt worden. Während vier Jahrzehnten schrieb Guggenbühl in der Deutschschweizer Presse über aktuelle Verkehrs-, Energie- und Umweltfragen und erwarb sich einen Namen als dossierfesten Fachmann, der hartnäckig die wesentlichen Aspekte dieses Themenkreises im Blick behielt. Er hatte ein Faible für Mess- und Berechenbares. Wie kein zweiter konnte er «Statistiken unterschiedlichster Herkunft auswerten, in Zusammenhänge stellen und journalistisch verwertbare Schlüsse daraus ziehen», wie es in der Laudatio heisst.
Im Weiteren zeichnete die Jury die Arbeiten von sechs Journalisten aus: Christof Gertsch und Mikael Krogerus für die kritische Beleuchtung des harten Trainings von Nachwuchssportlerinnen, Christopher Gilb für die Aufdeckung der Hintergründe einer dubiosen Firma, Katharina Bracher und Sacha Batthyany für ihre Recherche über Kinderpornografie in der Schweiz sowie Samuel Tanner für seine Erkundung der einstigen Stammlande des Schweizerischen Katholizismus.
Der Zürcher Journalistenpreis wird seit 1981 verliehen. Jeder der Hauptpreise ist mit 10’000 Franken dotiert, der 2018 geschaffene Newcomer-Preis mit 5’000 Franken. Ausgezeichnet werden Gesamtwerke sowie hervorragende und wegweisende Arbeiten, unabhängig davon, ob sie über einen Zeitungs-, Zeitschriften- oder Online-Kanal verbreitet wurden. Träger der Stiftung sind die drei Zürcher Medienhäuser NZZ, Ringier und Tamedia.
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