Journalistenverbände fordern in einem gemeinsamen Aufruf Soforthilfe für die Schweizer Medienbranche. Sie verlangen die Schaffung eines Hilfsfonds durch den Bundesrat.
«Es muss sofort gehandelt werden», schreiben impressum, SSM, syndicom, investigativ.ch, Media forti, Medien für alle, Medien mit Zukunft und Reporter ohne Grenzen Schweiz in einer gemeinsamen Erklärung unter dem Titel «Die Demokratie in Not: Retten wir den Journalismus und die Medien!»
Die Schweizer Medienbranche, so die Verbände weiter, sei bereits vor Ausbruch der Corona-Krise durch den Abfluss eines grossen Teils der Werbung zu digitalen, globalen Plattformen stark beeinträchtigt worden. Nun aber stehe das Überleben von zahlreichen Pressetiteln, lokalen Radio- und Fernsehstationen sowie journalistischen Websites auf dem Spiel.
An Bundesrat, Parlament und Kantone schicken die Verbände deshalb den Appell, «die katastrophalen politischen und sozialen Auswirkungen dieser Situation ernst zu nehmen» und Massnahmen zu ergreifen, damit alle Berufsleute der Medienindustrie ihre Aufgaben weiterhin wahrnehmen könnten. Denn zuverlässiger Informationsjournalismus sei für die Öffentlichkeit noch nie so nötig gewesen.
Konkret fordern die Verbände, dass der Bundesrat einen «dringenden Hilfsfonds» für die Medien schaffe. Ausserdem müsse die Unterstützung an die Zeitungszustellung erhöht werden. Die Behörden sollten «das Überleben von Druckereien, von Titeln und Sendern von systemischer Bedeutung für ihre Region, von Presse-Agenturen, journalistischen Online-Plattformen und Websites sicherstellen». Schliesslich wird die Schaffung eines Unterstützungsfonds für Recherchen und Reportagen gefordert.
«Journalismus, Presse und Medien sind unerlässliche Säulen der direkten Schweizer Demokratie», schreiben die Verbände. In der Zeit nach der Krise müsse das öffentliche Unterstützungs- und Fördermodell für die Print-, Digital- und audiovisuellen Medien überdacht und vorangetrieben werden.
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